Der Pararectus-Zugang: operatives Vorgehen in der Acetabulumchirurgie

Christian von Rüden (Erstautor/-in), Andreas Brand (Co-Autor/-in), Mario Perl

Publikation: Beitrag in FachzeitschriftOriginalarbeit (Zeitschrift)Begutachtung

Abstract

Zusammenfassung Operationsziel <jats:p/>Der Pararectus-Zugang wurde vor einigen Jahren für die Beckenchirurgie neu entdeckt und als alternativer Zugang insbesondere für die Behandlung von Acetabulumfrakturen des vorderen Pfeilers mit Beteiligung der quadrilateralen Fläche beschrieben. Indikationen <jats:p/>Zur optimalen Darstellung von Acetabulumfrakturen mit Beteiligung der quadrilateralen Fläche, Frakturen der vorderen Wand und des vorderen Pfeilers, vorderen Pfeiler/hinteren Hemiquerfrakturen und Frakturen mit zentraler Impression von Domfragmenten hat sich der Pararectus-Zugang bewährt. Kontraindikationen <jats:p/>Bei Frakturen des hinteren Pfeilers, der hinteren Wand, kombinierten Frakturen der hinteren Wand und des hinteren Pfeilers, Querfrakturen mit Dislokation des hinteren Pfeilers oder in Kombination mit Frakturen der hinteren Wand und bei T‑Frakturen mit Dislokation des hinteren Pfeilers oder in Kombination mit Frakturen der hinteren Wand findet der Pararectus-Zugang keine Anwendung, ebenso nicht bei Patienten mit Ileus. Operationstechnik <jats:p/>Über den Pararectus-Zugang kann der gesamte Beckenring einschließlich der quadrilateralen Fläche erreicht werden. Die Auswahl der chirurgischen Fenster richtet sich nach der Frakturlokalisation und den Erfordernissen der Frakturreposition. Weiterbehandlung <jats:p/>Grundsätzlich sollte eine Teilbelastung für 6 Wochen eingehalten werden, wobei Fraktur- und Osteosynthese-abhängig ggf. eine frühere Belastungsfreigabe möglich ist. Insbesondere von geriatrischen Patienten kann häufig keine Teilbelastung eingehalten werden, sodass hier die frühzeitige und oft relativ unkontrollierte Vollbelastung akzeptiert werden muss. Ergebnisse In einer vergleichenden instrumentellen Bewegungsanalyse zwischen Patienten nach operativer Stabilisierung einer isolierten unilateralen Acetabulumfraktur über den Pararectus-Zugang und gesunden Probanden zeichnete sich schon in der frühen postoperativen Phase eine suffiziente Stabilität und Bewegungsfunktion des Beckens und der Hüfte während des Gehens ab.
Titel in ÜbersetzungThe pararectus approach: surgical procedure for acetabular fractures
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)110-120
Seitenumfang11
FachzeitschriftOperative Orthopädie und Traumatologie
Jahrgang35
Ausgabenummer2
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - Apr. 2023

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